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Profi-Debüt mit 7. Platz beim 70.3 Rapperswil-Jona

    Profi-Debüt mit 7. Platz beim 70.3 Rapperswil-Jona

    Datum

    Nico Markgraf

    Nico Markgraf

    Profi Triathlet und Coach bei Kona Endurance

    Gesamtrang: 7

    Zeit Gesamt: 4:00:37

    Zeit Schwimmen: 24:32min

    Zeit Radfahren: 2:13:02h

    Zeit Laufen: 1:18:53

    Es sollte einer der heißesten Tage des Jahres werden. Bereits die Tage vor dem Rennen bekam man einen leichten Vorgeschmack auf das was einem im Rennen erwarten dürfte, Temperaturen um die 35 Grad und dazu kam noch eine Sache, die ich in der Schweiz gelernt habe: es gibt keinen Schatten. Da ich bereits am Mittwoch angereist bin, konnte ich die Tage bis zum Rennen nutzen, um mir die Radstrecke etwas genauer anzuschauen. Denn es war mir bereits im Vorfeld klar, dass dort der Unterschied gemacht wird. Daher wollte ich genau wissen, wie die Anstiege auf der über 1000hm gespickten Radstrecke aussehen und wie ich die Kurven in den Abfahrten, bei denen auch mal die 80 auf dem Tacho geleuchtet hat, nehmen kann, um dort keine Zeit auf der Strecke liegen zu lassen.

    Am Rennmorgen trat dann alles so ein, wie es die Wettervorhersage kalkuliert hatte, bereits zum Profi-Start um 7:55Uhr kletterten die Temperaturen an die 30 Grad ran. Mit Sonnenschutzfaktor 50+ von Kopf bis Fuß erfolgte der Start pünktlich im 23 Grad warmen Wasser (nonwetsuit) als Massenstart für die 20 Profis, die an den Start gegangen sind. Bereits nach den ersten Metern merkte ich eine stabile Trägheit im Körper, sodass ich schon zu früh im Rennen über die Grenze gehen musste, um die Spitzengruppe zu halten. So musste ich bereits nach 300m etwas reißen lassen, um mich auf meinen Rhythmus konzentrieren zu können. Erst nach der Wendeboje konnte ich die Trägheit abschütteln und bin in einen guten Flow gekommen womit ich wieder vereinzelt Athleten einsammeln konnte. Allerdings war die Spitzengruppe weg und das war für mich der erste große Rückschlag im Rennen, mit dem ich umgehen musste. Mit 50sek Rückstand auf die Spitzengruppe ging es für mich auf die anspruchsvolle Radstrecke. Mit etwas Wut im Bauch bin ich die erste Rad-Runde über meinen Werten gefahren, allerdings hat es sich gut angefühlt und ich konnte wieder ein paar Plätze gut machen und mit der sechst schnellsten Radzeit des Tages den Rückstand auf die Spitze in Grenzen halten. Allerdings musste ich in der zweiten Runde aufgrund von Krampfansätzen etwas federn lassen und mir für nächstes Mal merken etwas Salz einzupacken, denn am Anstieg ohne Wind bei 35Grad lief die Suppe.

    Mit rund drei Minuten nach vorne konnte ich mein Rad wieder an die Stange hängen und den Halbmarathon in der Mittagshitze in den Angriff nehmen. Bereits nach den ersten Kilometern meldete sich mein Magen, sodass ich wieder etwas federn lassen musste und meine Zielpace deutlich runterschrauben musste. Auf der zweiten Runde, bei der es zum zweiten Mal die 56 Treppenstufen in der Altstadt hoch ging, kam ich langsam in einen Rhythmus zurück womit ich noch ein/zwei Athleten keschern konnte, die noch mehr am Drehzahlbegrenzer hingen als ich. Am Ende konnte ich als siebter ins Ziel einlaufen, worüber ich im Profi-Debüt sehr happy bin. Mit der Performance im Schwimmen und beim Laufen bin ich nicht zufrieden, auf dem Rad habe ich jedoch gezeigt, dass ich auch zukünftig vorne mitfahren kann.

    Am 03. Juli stehe ich bereits wieder an der Startlinie vom Ironman 70.3 Les Sables und versuche in allen drei Disziplinen mein Potenzial auszuschöpfen. Anbei findet ihr noch die Leistungsdaten vom Radfahren und Laufen.

    Kommentar von Coach Flo:

    Nachdem wir den Saisonplan etwas anpassen mussten und wir uns anstatt Cannes für Rappi entschieden hatten, war ich sehr erfreut die Wochen zuvor die Form (Post Corona) stark in die richtige Richtung steigen zu sehen. Wir haben leider die Hauptgruppe im Schwimmen verpasst, aber das ist definitiv eine gelernte Lektion für Nico. Er hat auf jeden Fall das Potential vorne zu schwimmen, wenn wir das Aufwärmen etwas besser timen. Die 300w NP bei 0.9 IF spiegeln gut sein aktuelles Leistungsvermögen wieder und ich denke er kann bei den künftigen Rennen in der richtigen Gruppe für einige Überraschungen sorgen. Kleiner Gimmick: wir haben in Rappi neue 60 & 90min all time Power werte aufgestellt. Der Lauf ist auch nicht verkehrt nach der langen Solofahrt. Hier will ich den EF von 1.98 und die Pw:Hr (Cardiac Drift) von 3.28% herausstellen. Das spricht trotz der Hitze und Magenprobleme für einen sehr kontrollierten Lauf und stimmt mich positiv für den weiteren Verlauf der Saison. Let’s go!